Aktuelles: Baden in der Ostsee im November und Dezember 2015:


Wassertemperatur lt. Internet die Tage konstant 11° C

Sonntag, 8. November
Bei schönstem Sommerwetter schwamm ich gegen 14:30 Uhr vom DLRG Turm Mitte Richtung Brodtner Ufer,
bis zum kleinen Holzsteg, bis zum massivem Steg (Beton), dann zum nächsten DLRG-Turm.
Ganz genau liegt die Stelle, wenn man vom Brodtner Ufer aus kommt, etwa 60 Meter vor dem DLRG-Turm Mitte,
auf der Höhe der kleinen Jugendstil-Villa; dort gibt es eine Stelle, an der - jetzt - relativ wenige Steine im Wasser
liegen, so daß man dort gut ins Wasser kommt.
Ich gehe zum Strand immer mit Bademantel und leichten Sauna-Latschen, damit ich gut warm bin, wenn ich ins
Wasser gehe. Meine Sachen, also den Bademantel, Latschen und ein T-Shirt habe ich dort noch immer so
vorgefunden, wie ich sie abgelegt hatte, auch wenn ich mal 30 oder 40 Minuten Schwimmen war.
Badezeit insgesamt ca. 33 Minuten, bei schönstem Sonnenschein und herrlichem Wasser.
Keine Quallen!

Das Besondere an diesem Tag: Ich war ab Mitte Oktober gar nicht mehr ins Wasser gekommen, hatte seit mindestens
drei Wochen nicht mehr gebadet - das letzte Mal vielleicht um den 10. Oktober, im Rhein, bei 14°C.
Ich war mir nicht sicher, wie lange ich heute überhaupt im Wasser bleiben könnte.
Das Ergebnis, die Eindrücke beim Baden haben mich überrascht: Es war praktisch "wie immer": Kein Problem mit dem
Hineingehen, kein Problem mit der Temperatur, nachdem man erst einmal die ersten drei Minuten, die ersten 100 Meter geschwommen war.
Die ersten zwei, drei Minuten schwamm ich mit der von mir entdeckten Kaltwasser-Schwimmtechnik, also die Hände zu Fäusten geballt. Es kam mir frisch vor, ich hatte Angst, mir würden die Hände kalt werden. Ich merkte aber schon nach kurzer Zeit, daß das Wasser für die Hände völlig o.k. war, daß die Hände relativ warm blieben, so daß ich dann nach den
besagten 100 Metern auch ganz normal mit geöffneten Händen weiterschwimmen konnte.
Die ersten Meter hatten also schon leicht den Charakter der Herausforderung, danach - pures Vergnügen, Schwimmen und
Baden so, wie andere eben im Hochsommer Baden gehen.
Es ist aber eigentlich doch kein Vergleich mit dem Baden im Hochsommer: Man ist a l l e i n im Meer! Man schwimmt an
den Seevögeln vorbei, wie Mantelmöven, auch Kormorane, die sich gerne auf den zurückgebauten Badestegen niederlassen
und dort ihre Flügel in die Nachmittags- oder Abendsonne halten.
https://schleswig-holstein.nabu.de/imperia/md/nabu/images/arten/tiere/voegel/kormorane/140804-nabu-kormoran-frank-derer2.j peg
Früher kam man am hölzernen Badesteg vor der Kaiserallee kaum vorbei, ohne daß die Möven alle nervös wurden und
das Weite suchen. Mittlerweile kennen mich die Möven ganz offensichtlich, von den Möven erhebt sich kaum noch eine,
selbst die wesentlich scheueren Kormorane verlassen ihren (Sonnen-) Platz nicht mehr, wenn ich in vielleicht 20, 30
Meter Entfernung am Steg ruhig vorbeischwimme. Ich muß dann allerdings möglichst geradeaus schauen oder noch
besser Richtung Ostsee, damit die Kormorane, die in der Regel nur ganz vorne sitzen, nicht nervös werden.

Das vielleicht Interessnateste an diesem Sonntag, auch für mich: Ich hatte mich Mitte Oktober bei meiner Tochter angesteckt:
irgendeine Erkältung, ihr lief die Nase, ein paar Tage später lief bei mir auch die Nase, Kratzen im Hals, sogar etwas
Temperatur, ich blieb stundenweise sogar im Bett. Die Sache zog sich, es blieb im November ein leichter trockener
Reizhusten, auch noch mit abzuhustendem Schleim (selten).
Der Husten war auch am 8. 11. noch keineswegs weg - ich ging also
mit Husten ins Wasser!
So etwas steht im diamtetralen Gegensatz zu allen landläufigen Vorstellungen, daß man sich eben bei Krankheit von
Kälte und Zug fernhalten sollte. Ich will das auch nicht empfehlen, ich halte nur meine Beobachtung fest, und ich lege
Wert darauf, daß diese nur für mich gilt, für jemanden, der seit einem Jahr regelmäßig, zu jeder Jahreszeit, Baden geht.
Im Wasser konnte ich am Sonntag eine spürbare Anregung der Durchblutung feststellen, schwer zu beschreiben -
irgendwie hatte das frische Wasser auf den Halsbereich den Effekt wie eine Art Hustenbonbon - ich spürte einfach,
daß das frische Wasser dem Hals und für den Reizhusten eher gut war, daß die noch leicht vorhandenen Sympthome
eher zurückgingen, sich sogar verflüchtigten.
In den nächsten Tagen war jedenfalls eine kontinuierliche Abnahme des Reizhustens zu verspüren.


Montag, 9. November
Leider keine Sonne, aber schöne Stimmung am Strand in Travemünde, die Sonne hinter den Wolken ab und an
als heller Fleck noch erkennbar.
Schwimmen praktisch identisch wie am Sonntag, mit dem Unterschied, daß ich von Anfang an mit offenen
Händen schwimmen konnte. Ich wußte auch, daß ich ganz bequem wieder bis zum DLRG-Turm würde
schwimmen können - dort angekommen merkte ich, daß ich gut noch hätte weiterschwimmen können.
Das Wasser kam mir einen Hauch wärmer vor als am Vortag.
Wieder an der Stelle angekommen, an der ich hineingegangen war, blieb ich noch eine Weile im Flachwasser
liegen, aufgestützt auf die Hände, um noch etwas drinbleiben zu können.
Ich machte anschließend in ca. 50 cm tiefem Wasser noch eine Messung: das Thermometer zeigte ziemlich
genau 12° C. an. Lufttemperatur war ein paar Grad höher.
Badezeit (reine Zeit, ganz im Wasser) ca. 33 Minuten (per Eieruhr).


Donnerstag, 12. November
Wie am Montag, allerdings mit Sonne; ich kam allerdings erst gegen 15:40 Uhr ins Wasser.
Es war blauer Himmel, so daß auch beim Zurückschwimmen da draußen in der Regel noch die Sonne zu sehen war
(das ist deutlich schöner, gibt nachmittags ein herrliches Licht).
Badezeit: ca. 32 Minuten; vielleicht eine Minute weniger als am Montag, da ich zwischdrin auch mal etwas
Gekrault habe und ziemlich zügig geschwommen bin.
Am Montag wartete am Ufer ein älteres Ehepaar auf mich, die meine Schwimm-Aktivitäten wohl von Anfang
an verfolgt hatten. Die Frau sagte: "Wir dachten, der kommt ja gar nicht mehr raus", und zog einen nicht vorhanden
Hut. Auch am Donnestag fand eine Gruppe älterer Promenadengäste mein Baden so spanndend, daß sie, nachdem
ich wieder am Strand war, noch ein paar Worte mit mir wechseln wollten.
Am Donnerstag kein warmes Duschen nach dem Baden, ich habe mir aber mit einem Föhn den Körper etwas
gewärmt (auch die Haare getrocknet), damit die Kerntemperatur rasch wieder den normalen Wert erreicht, da
ich gleich nach dem Baden noch etwas arbeiten wollte.
Sonst friert man nämlich kurioserweise nicht während, sondern n a c h dem Baden noch einige Zeit, bis die
Kerntemperatur wieder ganz oben ist.
Ich friere auch etwas auf dem Rückweg vom Strand, auf dem letzten Drittel des Weges - ich werde mir in Zukunft
ein Handtuch mitnehmen, damit ich mir nach dem Baden wenigstens die Beine abtrocknen kann (bisher habe ich
mich nach dem Baden nicht abgetrocknet).


Dienstag, 17. November
Himmel durchgehend bewölkt, aber Luft 13° C - ich hatte große Lust darauf, endlich wieder ins Wasser zu kommen.
Ich kam erst recht spät in Travemünde an, kurz nach 16.00 Uhr konnte ich dann endlich ins Wasser, das Licht
ging bereits deutlich zurück.
Die Ostsee hatte sich auf 10° C abgekühlt, im Bereich Oberflächenwasser vielleicht noch 11° C.
Heute leichte Überwindung spürbar, es fehlte ja auch die Sonne, im Wasser aber noch eine gewisse Wärme
spürbar; die ersten ca. 100 Meter dann per Faust-Brustschwimmen. Danach ging es sehr gut, war selbst überrascht,
daß ich problemlos wieder zum DLRG-Turm schwimmen konnte.
Beim Rückweg hellte sich der Abendhimmel am westl. Horizont auf, dazu die Lichter der Skyline von Travemünde - das
hatte sich wieder mal gelohnt! Leider kaum Möven zu sehen, nur ein Schwan, der, als sich auf dem Rückweg
an Lisas kleinem Holz-Badesteg verbeischwamm, aus Richtung Strand auf mich zugeschwommen kam, da man
schon kaum noch etwas sah - vielleicht war er neugierig geworden, wer oder was da schwimmt.
Im letzten Drittel leichtes Kältegefühl in den Unterschenkeln; im rechten Oberschenkel kurz ein Gefühl, daß hier
der Muskel verkrampfen könnte - ich stand vorsichtshalber kurz auf, das Wasser hatte gerade mal 70 cm Tiefe.
Ich drehte mich dann auf den Rücken, einige Meter in Rückenlage mit entspanntem Beinschlag und ich konnte
wieder normal weiterschwimmen.
Man erkennt daran, wie wichtig es ist, solche Badekünste im absoluten Flachwasser zu machen.
Badezeit wieder um die 32 Minuten; es war beim Herausgehen leider zu dunkel, um die Wassertemperatur
messen zu können.


Mittwoch, 18. November
Ich hatte gegen 14.00 Uhr einen Termin, der auf halbem Weg nach Travemünde lag - da der Himmel sonnig-wolkig
war, mußte ich kurz nach Travemünde.
Dort angekommen, war allerdings nur noch eine dunkle Wolkenfront zu sehen - macht nichts.
Wieder die übliche Strecke geschwommen. Heute auf dem Hinweg lange ein pricklendes Gefühl auf der Haut,
so wie von lauter kleinen Stecknadeln. Auf dem Rückweg setzte leichter Nieselregen ein, auch wurden mir
die Füße etwas kalt.
Jetzt weiß ich auch: Der einzige Platz draußen, wo man mit Sicherheit nicht vom Regen
durchnäßt wird, ist - im Meer!
Badezeit ca. 32 Minuten (geschätzt).
Nach dem Schwimmen noch einmal kurz rein zur Temperaturmessung - gut 11° C; wegen des anhaltenden
Nieselregens ließ sich im Wasser das Thermometer schlecht ablesen.
Lufttemperatur gegen 7° C.
Nach dem Bad ausgiebiges warmes Duschen


Montag, 23. November
Herrlichstes Wetter, schöner geht's nicht.
Wassertemperatur ca. 9,5° C, Luft um 3° C.
Badezeit 16 Minuten - von der üblichen Stelle bis etwas über den kleinen Badesteg hinaus.
Nach dem Baden kalte Füße, noch vestärkt durch unpassendes "Schuherk" (flache Sauna-Latschen).
Die Füße wurden erst auf dem Rückweg richtig kalt.

Der Schwimmer ist zu sehen ab 00:08.
https://www.youtube.com/watch?v=E9Am7olgKsU


Donnerstag, 26. November
Wie schon am 23. November - bei so einem Wetter muß man - statt Mittagspause - einfach kurz ins Meer, auch wenn's etwas länger dauert.
Bei 00:41 kommt von links so eine Art "Ente" ins Bild - man muß genau hinsehen.
Lt. Internet Wassertemperatur Travemünde 8° C, aber gemessen waren es gegen 15.00 Uhr noch 9° C.
Badezeit 15 Minuten - anschließend noch einmal für ca. 2 Minuten in die See, um das Thermometer gut ins Wasser halten und ablesen zu können.

Beim zweiten Mal Reingehen in die Ostsee zum Messen der Temperatur - das Wasser einfach nur h e r r l i c h, etwas frisch, aber von Kälte keine Spur! Für den normal Badenden, der schon bei Temperaturen gegen 15° C gedanklich eine Gänsehaut bekommt, sind diese, nein, m ü s s e n diese Schilderungen leider völlig unverständlich bleiben, ganz einfach, weil man es nicht selbst erlebt hat.
Für das e i g e n e Erleben und Erfahren gibt es keinen Ersatz. Mir ist, als ob bei diesen Temperaturen das Wasser eine besondere Reinheit habe, dem Menschen gewissermaßen einen Impuls direkt aus der Natur gibt, der in vielen Ebenen im Körper noch lange nachklingt, nicht nur im Sinne einer Abhärtung und Vorbeugung vor Erkältung.
Noch einmal, zum Verständnis: Natürlich kann man nicht von jetzt auf gleich einfach bei 9° C für eine Viertelstunde in die Ostsee gehen - die Möglichkeit dazu ist ein großer Schatz! Ähnlich wie ein Organist eine große Fuge von Bach auch nicht einfach geschenkt bekommt, sondern fleißig üben muß, damit er sie einmal spielen kann, ebenso muß man auch den Körper schrittweise an diese Fähigkeit heranführen, langsam, behutsam, mit gewisser Regelmäßigkeit, stets schönes Wetter nutzend, wenn eben möglich. Wenn man denn erst einmal so weit ist, dann kann einem später auch das Wetter egal sein.

Nach dem Baden die Füße mit einem Handtuch gründlich abgetrocknet, die Unterschenkel gerubbelt.
Die Hände waren rasch so warm geworden, daß ich damit die Zehen wärmen konnte - die Füße blieben aber kalt, so daß ich trotz des schönen Sonnenscheins doch lieber aufbrach.
Auf dem Rückweg wieder das Problem mit schmerzhaft kalten Füßen, wegen der dünnen Latschen.
Nächstes Mal nehme ich lieber fester Holzsandalen und bei schönem Wetter probiere ich auch mal eine Gummi-Thermosflasche aus, nur für die Füße (Füße einschlagen, dann auf die Thermosflasche, und den Rest vom Handtruch drüber), damit ich nach dem Baden noch am Strand bleiben kann.

Was ich am 23. und 26. 11. gelernt habe: Man sollte nach dem Baden nicht mit zu leichter Kleidung noch lange durch die Landschaft laufen, insbesondere die Füße werden empfindlich kalt.
Man sollte bei solchen Badeaktionen nicht frieren, immre relativ warm bleiben!
https://www.youtube.com/watch?v=GcaMucdvRKE


Donnerstag, 10. Dezember 2015
Baden im Rhein. Wassertemperatur 8° C, sehr schöner Sonnentag, allerdings ohne Sonne beim Baden wegen tiefstehender Sonne. Gefühlt recht frisch.
https://youtu.be/ne6tbVBxT5U

Ich hoffe, man erkennt, daß mir die Sache durchaus Spaß macht:
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