Baden in der Ostsee am 17. 18. und 19. April 2018

17. April:
Wir haben ein außergewöhnliches Hoch in Nordeuropa - keine Wolke am Himmel. Die Temperaturen steigen auf weit über 20° C.
Man sehe das obigen Bild Wolkenradar auf wetter-online.de: So einen wolkenlosen Himmel über Deutschland hatten wir für die Tage 17. - 19. April!
In Travemünde, am Hauptstrand, nachmittags gegen 15.00 Uhr reges Strandleben, sonst sehr ungewöhnlich für diese Zeit.
Ich sehe sogar zwei junge Männer, stark gebaut, die von der Spitze der kleinen Mole (vor dem Ende Kaiserallee) kurz, für etwa ein bis zwei Minuten ins Wasser gehen!

Ich habe natürlich die Badehose dabei, möchte a u c h ins Wasser, zumal bei diesen wirklich sommerlichen Temperaturen. Am Strand ist es r i c h t i g warm!
Ich ziehe mir die Badehose an, gehe auch ein Stück ins Wasser, langsam.
Es ist k a l t, richtig kalt.
Lt. Temperaturmessung haben wir übrigens 8° C, an der Oberfläche dann wohl eher gegen 10° C.
Ich gehe bis zu den Oberschenkeln hinein, langsam, aber ich merke: Es geht nicht!
Ich war in 2018, bedingt durch eine Grippe-Erkrankung Jan./Febr., noch nicht im Wasser -
ICH BIN NICHT IM TRAINING!

Mein Körper signalisiert mir: Das ist zu kalt für Dich - Du wirst hier keine Freude an einem Bad haben, Du wirst kaum wissen, wie Du wieder aus dem Wasser kommst.
Das
System des Herbstbadens soll aber generell ohne heldenhafte Aktionen, ohne große Willensüberwindung auskommen - es soll n a c h v o l l z i e h b a r sein, j e d e r soll das machen können, wenn er sich nur etwas bemüht.
Daher, klare Sache: wenn das so liegt, dann gehe ich auch nicht rein, wenn es sein muß, auch morgen nicht, hier wird nichts über's Knie gebrochen.

Beim Aufwachen am nächsten Morgen habe ich aber "warme Beine", ich merke, daß ich am Vortag damit im Wasser war - immerhin!


18. April:
Das gleiche Sonnenwetter wie am Tag zuvor, nur blauer Himmel, strahlender Sonnenschein.
Gleiche Situation wie am Vortag: Temperaturen am Strand mindestens bei etwa 25° C, richtig warm, erst recht ja in der prallen Sonne.
Hm....
Klar, es wird ein neuer Versuch gemacht - auch rede ich mir ein, daß sich das Wasser durch die Sonne von gestern auf heute wenigstens um 1° C. erwärmt hat. (Tatsächlich dürften es, so meine Messungen vom 20. 4., gegen 12° C gehabt haben.)
Heute geht es besser - das Wasser fühlt sich etwas "wärmer" an, es ist a) sicher e t w a s wärmer, vor allem macht sich wohl schon ein kleiner Trainingseffekt von gestern bemerkbar.
Als ich bis zu den Unterschenkeln drin bin, setze ich mich einfach auf den Sand ins Wasser.
Dann robbe ich mich, auf die Hände gestützt, in sitzender Stellung langsam weiter nach vorne.
Da der Sandboden sehr seicht abfällt, dauert das etwas.
Das mag aussehen, als ob hier ein Opa ins Wasser geht - das ist mir aber völlig egal: ich will nur rein!
Außerdem sage ich mir: wenn Zuschauer das jetzt nicht ganz so "sportlich" sehen, dann geht doch mal selbst rein -
ich bin jedenfalls gleich drin, und jeder, der auf seinem Handtuch am Strand in der Sonne liegt, kann hier gar nicht mitreden, soll d a s erst einmal nachmachen . . .
Und, tatsächlich: nach vielleicht zwei, drei Minuten tauche ich ganz ein - ich bin drin !!!
Ich schwimme, erst einmal auf dem Rücken, mit ordentlichen Bein-Strampelbewegungen, mache eine Wasserfontäne. Die Hände balle ich beim Schwimmen zu Fäusten, um die Auskühlung zu verlangsamen.
So "schwimme" ich langsam auf den kleinen Badesteg vor, erreiche ihn aber nicht ganz (ich war etwa auf der Höhe der kleinen Jugendstilvillla gestartet).
Ich könnte evtl. noch weiter, aber, ich muß ja auch noch zurück, will lieber auf der sicheren Seite bleiben.

Beim Rausgehen in dem s e h r seichten Wasser, praktisch nur mit Mini-Wellen dann: dort, wo sie winzigen Wellen im steinlosen Sandstrand ankommen, das sieht zu schön, zu einladend aus, zumual in der prallen S o n n e: dort muß ich mich noch einmal schon ins Wasser legen, wobei der Rücken frei bleibt, nicht vom Wasser bedeckt wird.
S e h r angenehm dort, einfach nur toll - das Schönste am ganzen Baden heute.
Ich bleibe dort einige Minuten.
Dann geht es über eine kleine Sandlinse zurück - aber, das ist noch eine kleine "Pfütze", etwa 15 cm tief.
Als ich in die Pfütze trete, eine Überraschung, eine Sensation: Hier fühlt sich das Wasser warm an, und zwar
r i c h t ig warm, wie im Sommer - Wahnsinn!
Da muß ich mich natürlich noch einmal reinlegen, bleibe auch dort noch einmal mindestens 5 Minuten.
Allerdings tun mir die Füße vorne weh wegen der Kälte, und die werden auch nicht wärmer.
Wegen der kalten Vorderfüße gehe ich also raus, sonst hätte ich dort noch ich weiß nicht wie lange im durchsonnten Wasser liegen können.

Nach einem kleinen Fußweg wieder in der Wohnung an der Promenade: In der Sonne ein tüchtiges Geklapper, am ganzen Körper: Beine, Rumpf, Unterkiefer, alles klappert um die Wette.
Ich liege in der warmen Sonne im Adamskostüm und alles klappert um die Wette.
Klar, die Kerntemperatur wurde durch die eher etwas ausgedehnte Übung um vielleicht zwei, drei Grad abgesenkt - der Körper würde jetzt gerne wieder zur Normaltemperatur zurück und sucht sich da seinen eigenen Weg.
Mich freut das nur: ich friere nicht, ich weiß nur: das Geklapper wird dem Körper ein s e h r deutliches Signal geben, die Konstitution wieder so anzupassen, wie ich sie als durchtrainierter Herbstbader kenne - dann kann ich auch leichter ins Wasser kommen!


19. April:
Am dritten Tag hintereinander durch das Hochdruckgebiet "Norbert" - eine Sternstunde, d e r Einstieg für mich in mein System des Herbstbadens!
Heute wieder gegen 14:30 los an die Ostsee. Heute weiß ich: ich werde ins Wasser kommen, das g e h t, 100%.
So ist es auch: heute gehe ich langsam und wieder aufrecht in die Ostsee, ganz ruhig, ganz gelassen, Schritt für Schritt.
Dann benetze ich mir noch etwas Gesicht und Arme und - schwupps, bin ich im Wasser.
Das Gefühl der Frische bleibt, aber das Schwimmen ist nach zwei, drei Minuten doch etwas leichter als gestern, ich habe nicht mehr das Gefühl, rasch auszukühlen. Ich schwimme auch etwas weiter als bis zum ersten kleinen Badesteg, könnte noch weiter, aber kehre ganz gemütlich um.
Beim Weg zurück dann wieder ein neues kleines Bad im seichten Uferbereich, Wassertiefe bis knapp Unterkante Rücken, einige Wellchen gehen auch drüber.
Im Gegensatz zu gestern: keine kalten Füße!!!
Hey - h i e r bleibe ich jetzt.
Wenn Leute mir schon beim Reingehen zugeschaut haben - jetzt muß das für einen, der das System nicht kennt, geradezu grotesk aussehen: da aalt sich jemand mit sichtlichem Behagen entspannt in den Wellchen am Ufer, wie kleine Kinder im Hochsommer, liegt minutenlang dort im Wasser auf dem Bauch, wie in einer Badewanne.
Ich fühle mich auch so, und denke gar nicht daran, wieder aus dem Wasser zu gehen.
Die Füße sind immer noch "warm", also so, daß man an den Füßen kaum etwas spürt.
Ich schätze, das Wasser hat sich an der Stelle, im seichten Uferbereich, bereits auf 14 bis 15° C. aufgewärmt - sonst ginge das gar nicht. (Am 20. April habe ich dort 14° C gemessen, bei 9° C offiziell gemeldeter Wassertemperatur!)
Ich bleibe allein dort, im Flachwasser, so an die 10 Minuten. Der Eindruck dort läßt sich schwer in Worte fassen: Seichte Wellen umspülen den Körper. Das Wasser kristallklar, wie am ersten Tag der Schöpfung. Licht - Wasser - Bewegung: man kann einfach einmal für Momente die Seele baumeln lassen, Zeit und Raum vergessen, man ist für Momente ganz eins mit der Natur.
Dann geht es noch einmal in den Baby-Pril, auch noch einmal 5 Minuten. Im Baby-Pool messe ich am 20. April 20° C - kein Wunder, daß einem das Wasser warm vorkommt!
Alles in allem war ich sicher so an die 20 Minuten im Wasser - bei offiziell 8° C. !!

Auf dem geschützten Balkon in der Sonne dann das übliche Geklapper. Ich öle mich etwas mit meinem Beinwell-Öl ein, das tut ja der Haut gut, und schlafe dort in der Nachmittagssonne ein - Erholung pur, aber mein Organismus kann das gut gebrauchen.

Manchmal sieht man am Strand junge Männer, die sich noch im Oktober für drei bis maximal fünf Minuten heldenfhaft in die 15° C warme Ostsee stürzen, sich dabei von ihren Freunden mit i-Phone ablichten lassen und dann geräuschvoll wieder weiterziehen. Mir kommt es so vor, als wenn mein Ansatz, mein Herbstbaden, ein grundsätzlich anderer ist: Bei mir ist das Wasser kein Antagonist für den Körper, nicht "der Feind", der mich frieren läßt, sondern das frische Wasser sehe ich als belebendes Element für meinen Organismus. Ich möchte den Reiz des Wassers eher nutzen als "überwinden", möchte, daß sich mein Körper auf das Wasser einstellt, eher Teil des Meeres, des Flusses wird, von ihm lernt, eins wird mit der Natur. Ich w e i ß um die heilenden Kräfte in der Natur, und daß, mit Bedacht angewandt, hier nur Gutes zu erwarten ist. Das beständige Eintauchen in eine solche Einheit führt den Körper in eine ganz andere Region als mit den oben erwähnten "Mutproben", die die Betreffenden dann vielleicht aus einer Laune heraus einmal machen.


FAZIT aus den drei Tagen: Alles richtig gemacht!
Nichts übertreiben, allso organisch sich entwickeln lassen.
Und - ich habe den Eindruck, daß der Sprung vom 18. auf den 19. April, die deutlich bessere Gewöhnung an die Wasserverhältnisse mit der alten Konstitution als "Herbstbader" zu tun hat - der Fortschritt im Empfinden, der Ausbau in der Verweildauer im Wasser, und das,
ohne im Wasser je zu frieren, das ist auch für mich beeindruckend, ja, überraschend.
Jahresübersicht 2018
Wassertemperatur Ostsee, im Vergleich dazu der Rhein, bis zum 19. April 2018:
Beachtlich ist der große Unterschied der Temperatur des Rheines (z. B. bei Koblenz) im Vergleich zur Ostsee (Travemünde): Der Rhein hat am 19. 4. 2018 eine Temperatur von 16° C, die Ostsee dagegen nur frische 9° C.
Man sieht deutlich, daß die Ostsee nicht nur etwas weiter nördlich liegt,sondern eben auch ein viel trägeres Reservoir ist, das sich erst ganz allmählich erwärmt, dann aber natürlich die Wärme auch länger hält: zum Herbst hin sollten sich die Temperaturen von Rhein und Ostsee eher angleichen. Ich werde das dieses Jahr einmal näher beobachten.

Ferner: Eine Wassertemperatur von 16° C ist für das Herbstbaden fast schon z u w a r m, es geht aber noch. Man kann zwar bei 16° C z. B. in den Rhein gehen, aber für die Adaption des Körpers, für die Umwandlung & Bildung von sog. "braunem Fettgewebe" (siehe dort) sind niedrigereTemperaturen von 15, 14° C besser geeignet, insbesondere dann, wenn man sich diesen Temperaturen von höheren, sommerlichen Temperaturen durch regelmäßiges Baden im Meer oder einem natürlichen Gewässer genähert hat..
Um dem Körper bei höheren Temperaturen durchh eine leichte Absenkung der Kerntemperatur - ich vermute: auf andere Reize "hört" er nicht - muß man dann schon einige Zeit drinbleiben: am besten vorsichtig herantasten, Schritt für Schritt.

Der einfachste Weg zum Herbstbaden geht ja über den Sommer: Im Sommer bei den gewohnten Wassertemperaturen Baden gehen, aber mit Mal zu Mal ein paar Minuten länger im Wasser bleiben, so daß der Körper ganz behutsam an einen Entzug von Wärme gewöhnt wird. Wenn er das erst einmal verstanden hat, wird für ihn dann auch der Abstieg in etwas tiefere Temperaturen keine prinzipielle Hürde sein - wichtig dabei ist nur, daß man diesen Prozeß kontinierlich fortführt, also in der Anfangszeit mit zwei bis drei Mal Baden in den offenen Gewässern, am besten, sobald die Sonne eine schöne Gelegenheit dafür bietet.
Der Untergrund sollte, wie schon mehrfach gesagt, dabei flach sein und auch ein zügiges Verlassen des Wassers ermöglichen.




Travemünde, 5. Mai 2018:
Über ganz Deutschland: wolkenfreier Himmel, über all strahlende Sonne - ein Traumtag.
Also, am frühen Nachmittag: auf an die Ostsee, nach Travemünde, klar.

Lufttemperatur gegen 16° C, also ziemlich normal, am Strand herrliches Wetter, aber kaum Leute am Strand, dafür reichlich Fußgänger.
Von der See kommt etwas Wind, kleine Wellen.
Ob ich heute wieder reingehen kann?
Es ist von der Luft her nicht so warm wie am 18./19. April.
Nun - ich ziehe mir unter meine Kleidung eine Badehose an, nehme den Bademantel, schaue auf die Uhr: 14:30 Uhr.
Ich gehe zum Strand, zur gewohnten Stelle, ziehe mich aus, behalte noch das T-Shirt an, teste mal das Wasser . . .
Die Ostsee fühlt sich nicht mehr "kalt" an - ein bißchen Herumlaufen im Wasser, Suche nach ein paar schönen Steinen, mit überspülten Füßen - alles o.k.
Die Füße werden nicht kalt!
Geht doch . . .
Ich ziehe also das T-Shirt aus, und gehe langsam, langsam, zwischen den Steinen etwas balancierend, hinein.
Das dauert wirklich etwas, ich komme nur langsam voran.
Das macht aber nichts - so kann ich mich doch etwas besser an das Wasser gewöhnen; schließlich bin ich nicht so richtig "im Training", habe ja dieses Jahr erst zwei oder drei Mal gebadet, das ist ja so gut wie nichts.
Es geht weiter, ganz langsam, ein Schritt vor dem anderen.
Als ich bis zur Badehose drin bin, tauche ich ganz ein, denn jetzt lieber gleich ganz rein, als da noch lange herumstehen. Jetzt bin ich schon so weit, jetzt geht es auch rein, auch wenn es noch frisch anmutet.
Ich schwimme ein paar Minuten auf dem Rücken, strample auch mit den Beinen.
Ein- bis zwei Minuten etwas frisch.
Dann wird es schon besser.
Nach fünf Minuten hat mein Körper sich adaptiert.
Ich schwimme dann auf den großen Steg vor der DLRG-Zentrale zu, will dort an der Treppe hinausgehen.
An der Treppe angelangt, schwimme ich noch ein paar Meter zurück - hier ist es doch einfach z u schön:
Strahlender Sonnenschein; flaches, kristallklares Wasser (daß keine Quallen da sind, fällt mir erst jetzt, beim Schreiben auf - es war wirklich n i c h t s im Wasser, wie zur Zeit der Slaven); dann die seichten Wellen, von denen man sich ein bißchen auf- und ab heben lassen konnte.
Nein - h i e r bleibe ich. Das brauchte gar nicht "entschieden" zu werden.
Noch in Travemünde habe ich mir notiert:
"Nach 10 Minuten: k e i n Gefühl der "Kälte" mehr, das Wasser fühlt ich 100% n o r m a l an, wie im Sommer. Es stellt sich in dem kristallklaren seichten Wasser (Wassertiefe: ca. 40 cm!) mit den kleinen Wellen in der strahlendsten Sonne (!) das Gefühl ein: Man möchte am liebsten gar nicht mehr raus!"

Als ich in die nahegelegene Wohnung zurückkehr, schaue ich auf die Uhr: 15:15. Ich war also genau 45 Minuten weg. Wenn ich 5 Minuten für Hin und Rückweg rechne, je 2 Minuten für Aus- und Anziehen, 6 Minuten für das Herumlaufen am Strand und nochmals 5 Minuten für das Reingehen, komme ich auf eine Badezeit von ca. 20 Minuten, plus-minus 3 Minuten.
Später habe ich dann mit einem Bade-Thermometer am Steg an der Oberfläche die Temperatur gemessen, gegen 17.00 Uhr: 12° C. Das Thermometer habe ich dann zu Hause mit einem sehr guten Thermometer verglichen, das "gute" zeigt gerade genau 20° C an, der Thermometer-Fisch zeigt 19° C, geht also 1° nach, es waren also gegen 17.00 Uhr noch 13° C.
Also: kein Wunder, daß man es bei der Temperatur in der prallen Sonne im seichten Wasser so gut aushält.
Ich meine auch: das Baden am 18./19. April hat Früchte gezeigt - ohne diese Vorbereitung wäre das heute nicht so glatt gegangen.

Das Baden heute war in purer G e n u ß - das ist das klassische, lebensspendende Herbstbaden, so soll es sein!
Die Hauptbadesaison ist für 2018 eröffnet!


Nachtrag am Morgen des 6. Mai, um 7.00 Uhr:
Herbstbaden und das System des sog. "Naturschlafes" ergänzen, fördern einander:
Gestern erst gegen 22.00 Uhr ins Bett gekommen.
Heute morgen noch einmal eingenickt, dann aber doch um 3.00 Uhr aus den Federn gekommen.
Macht 5 Stunden netto Schlafzeit, und das sogar ohne das frühe Zubettgehen.
Eine Verkürzung der Schlafzeit ist i m m e r gut: man kann sich so gar nicht verlegen, man liegt auch nicht stundenlang in irgendwelchen blöden Reizstreifen, die n i e gut sind für den Organismus.
Auch der Kopf wird klarer.


Nächstes Bad in der Ostsee: 6. Mai:
Dank Naturschlaf konnte ich heute deutlich früher nach Travemünde, war schon gegen 13.00 Uhr dort.
Danach gleich an den Strand, zum Baden.
Heute die Luft etwas wärmer als gestern, ansonsten alles gleich, Strand und Wasser wie aus dem Lehrbuch.
Heute hatte ich eine Eieruhr dabei, zug die auf 42 Minuten auf - lieber etwas mehr, sonst ist die Uhr nachher abgelaufen.
Das Reingehen ging heute schneller, zumal ich nicht die rel. weite Strecke über die Steine laufen wollte, sondern schon bei ca. 40 cm Wassertiefe mit dem Schwimmen begann.
Ich schwamm in ruhigen Zügen bis zum festen Betonsteg, gestartet ca. 50 Meter östl. vom großen DLRG-Badesteg.
Ich hätte auch noch weiter schwimmen können, aber, ich wollte lieber ganz entspannt wieder zurück.
Die Beine wurden auf dem Rückweg etwas kalt, es ging aber noch.
Statt rauszugehen bin ich dann aber auf den großen Steg vor der DLRG zugeschwommen, dort war es gestern so schön flach und angenehm im Wasser.
Heute das gleiche - ich hatte fast das Gefühl, als ob ich mich dort im Wasser etwas "aufwärmen" würde - vielleicht hatte es sich hier schon von 12 auf 13° C aufgeheizt.
Dort, in dem schon bekannten ca. 40 cm "tiefen" Flachwasser, mit gelegentlicher Grundberührung durch die Arme und entspanntes "Schweben" im Wasser, habe ich mich eine ziemliche Zeit in den kleinen Wellen getummelt, wurde dabei von der Sonne ordentlich angestrahlt.
Ziemlich perfekt.
Ich meine: ich war dort bestimmt an die 15 Minuten an der Stelle im Wasser, alles gut, keine kalten Beine mehr, nur Wasser, Sonne, seichte Wellen.
Außer mir übrigens n i e m a n d im Wasser.
Einen jungen Mann habe ich kurz hineinlaufen sehen, der war aber nach ca. einer Minute wieder auf dem Rückweg.
Dann, über mittlere Leiter Ausstieg über den großen Steg und langsames Zurückgehen.
Dabei habe ich langsam gezählt, um die Zeit für den Rückweg abschätzen zu können - ich bin von 20 bis fast 120 gekommen, also 100 Sekunden, = 1 Minute und 40 Sekunden.
Dann gleich die Eieruhr herausgeholt: die zeigte noch 8 Minuten an auf Null.
Ich war also heute, bei kaum 13° - amtl. gemessen: 10,4° C - doch immerhin eine halbe Stunde im Wasser.
Auf dem Balkon dann noch im Adamskostüm ein kleines Sonnenbad genossen - herrlich.
So etwas sollte man sich öfter gönnen, wenn es die Umstände eben hergeben!


8. Mai: Aufnahme zweier Mädchen beim Baden:
Am 8. Mai herrlichstes Sommerwetter. Ich wollte zum Baden, sah dann aber im Wasser zwei junge Mädchen quietschvergnügt im Wasser toben.
Das hörte gar nicht mehr auf - das ist viel wichtiger, als immer nur Filme mit mir zu machen: andere Baden auch in frischem Wasser, und w i e !
Als ich mit der Aufnahme begann, waren die beiden ja schon einige Zeit drin.
Am Strand traf ich dann den Vater, Peter Ivanov.
Peter sagte mir auf meine Nachfrage: "Ja, die beiden sind jetzt schon eine halbe Stunde drin.
Die waren aber heute schon 5 Mal im Wasser, einmal davon für eine Stunde."
E i n e Stunde - das muß man sich einmal vor Augen halten.
Sonst war außer den beiden praktisch niemand im Wasser.
Sie scheinen da etwas von ihrer älteren Schwester irgendwie "angesteckt" worden zu sein, denn die begeistert sich für einen Eis-Mann.
https://www.youtube.com/watch?v=SmSNES1f12w

Mit Peter Ivanov kam ich dann noch weiter ins Gespräch, er ist Autor, er versteht es, die Arbeit von geographisch getrennten Teams zu optimieren, tritt vielfältig in öffentlichen Veranstaltungen auf, hat auch ein Buch darüber geschrieben, das bereits in zahlreiche Sprache übersetzt wurde.
Hier seine Seite, auch als Dank für sein freundliches Einverständnis, daß ich die interessanten Aufnahmen hier zeigen darf.
http://www.peter-ivanov.com/

Das Wasser hatte ca. 14° bis 15° C.
Ich war später dann noch an anderer Stelle drin, für auch ca. 40 Minuten, und es war einfach nur phantastisch.
Am nächsten Tag sollten die Temperaturen auf 28° C klettern, an dem Tag hatte ich mir vorgenommen, eine Kamera mal mit in die Ostsee zu nehmen - das hat auch geklappt, die Aufnahme kann man hier sehen:



9. Mai: Herrlichstes Badewetter, mit Kamera in die Ostsee:
Für heute waren 28° C vorhergesagt, und das Wetter hielt, was die Vorhersage versprochen hatte. Dazu, wie schon am Vortag, strahlend blauer Himmel.
Die amtliche Messung der Wassertemperatur belief sich auf 14° C, also in dem seichten Wasser, das bereits den ganzen Tag volle Sonne abbekommen hatte, eher gegen 15° bis 16° C.

Das Reingehen heute gar kein Thema mehr - schwups, drin.
Auf dem großen Steg hatte ich Kamara und Stativ bereitgelegt, das konnte ich von dort dann gut abgreifen und gleich im Wasser aufstellen, auf einer besonders seichten Stelle dort am Steg.
So entstand dann der Clip mit meinem Bad in der Ostsee - sehr schön zu sehen, wie viel Spaß mir das Baden macht.
Also - das sog. "Herbstbaden" ist für den, der es ab und an wirklich praktizieren kann, ein echter Gewinn an Lebensfreude, natürlich auch sehr, sehr gut für die allgemeine Gesundheit.

Nach einigen Minuten kam ein netter Junge, etwa Anfang 20, mit seiner Freundin dort an die Stelle des Steges, an der ja auch eine Leiter ins Wasser geht. Er war nicht gerade dick, hatte aber doch gut Speck an den Rippen und wollte bei dem schönen Wetter unbedingt ins Wasser. Er hat es auch ganz tapfer mehrfach probiert, aber so richtig länger drinbleiben, das war heute nicht so ganz sein Ding.
Vorher lief noch eine ältere Dame am Gehstock (!) über den Steg, meinte zu ihrer Begleiterin, die auch im Badeanzug unterwegs war, "daß sie heute nur kurz hineingehen wolle". Die Dame ging nun mit Sicherheit auf die 80 zu, könnte auch schon älter gewesen sein, aber: die ging weiter vorne wirklich rein. Da können sich mal einige von den jungen Männern, die auch in Badehose a u f dem Badesteg zur gleichen Zeit herumturnten, mal ein paar Scheiben von abschneiden.
Die Dame geht Baden, die jungen Männern albern oben nur herum.

Hier also das Video - man sieht, ich bin heute, 9. 5., für gut 30 Minuten drin, und schöner geht's nicht:

https://www.youtube.com/watch?v=OttvvVjShss



10. Mai: Vatertag, 28° C:
Klar, so ein Wetter muß man ausnutzen, zumal am Vatertag. Gegen 14:30 bin ich am großen Badesteg. Ein parr Jungen und ein Mädchen versuchen, ins Wasser zu kommen, schaffen aber nur zwei bis drei Minuten.
Das Mädchen - Mädchen scheinen von Natur aus da besser zurechtzukommen! - macht einmal kurze, dann auch einmal ein Dutzend Schwimmzüge im flachen Wasser; tapfer.
Ein ziemlich sportlicher Typ, mit Freundin, versucht, über die Treppe am Kopf des Badesteges (DLRG) ins Wasser zu kommen, aber das klappt nur bis zu den Beinen.
Er wäre besser seitlich ins Wasser gestiegen, erst einmal bis zur Badehose, dann hätte er sich leiter an das immer noch recht frische Wasser gewöhnen können.
Nachdem ich im Wasser war habe ich mein Thermometer geholt - 14° C.
Und nach einigen Minuten denke ich mir, daß ich heute mal ein Stück Schwimmen werde, Richtung Brodtner Ufer.
Ich stelle die Eieruhr auf 60 Minuten - zu der Zeit bin ich schon 5 Minuten im Wasser.

Langsames, ruhiges Schwimmen, erst einmal auf den kleinen Badesteg zu.
Ich merke bald: es geht ganz gut, das Wasser ist nicht mehr frisch, eher normal, ein paar kleine Wellchen.
Dann geht es auf den Betonsteg zu - das geht auf jeden Fall.
Von dort aus weiter, Richtung DLRG Turm vor der großen Wiese.
Plötzlich: warmes Wasser!!!
Dort sind große Felder mit dunklen Bodenalgen - hier findet die Sonne mehr Absorbtionsfläche, hier hat sie den perfekten "Halt", um ihre Energie zu hohem Prozentsatz ins Wasser abzugeben. Der Unterschied mag nur 2° C betragen, aber ob nun 14° C oder 16° C, das merkt man beim Schwimmen sofort.
Man würde auch eine Differenz von 1° C sofort wahrnehmen, bei 2° wird es dann eben gefühlt gleich "warm".
Es ist sogar mehr als das: Beim Schwimmen läuft ja beim vorsichtigen, aufmerksamen "Herbstbader" immer ein vom Bewußtsein gerade noch abgreifbarer "Timecode" mit, eine innere Uhr/Stimme, die einem sagt, ob man noch im Limit schwimmt, extrapoliert alle paar Momente, ob noch alles o.k. ist, ob man sich noch gut fühlt, ob man auch die Strecke z u r ü c k noch gut und halbwegs angenehm bewältigen kann.
Beim Einschwimmen in das warme Wasserfeld geht der innere Navigator gleich in einen anderen Modus, signalisiert, daß man in d e m Wasser auch noch sehr viel weiter schwimmen könnte.
Das ist insofern interessant, als der Unterschied von 14° zu 16° für den Wärmeentzug des Körpers wohl erheblich sein muß.

Einige Meter v o r dem - natürlich nicht besetzten - DLRG-Turm drehe ich um. Ich könnte den Turm noch bequem erreichen, ich möchte aber auch für den Rückweg noch Reserven haben, möglichst nicht vorzeitig wegen Frierens an einem Badesteg aussteigen müssen.
Beim Rückweg merke ich, nachdem ich den Betonsteg passiert habe, daß diese Entscheidung richtig war, denn es wird langsam etwas frisch, zumal schon ab Betonsteg (hin) die Sonne völlig hinter einer aufziehenden Vorhut einer Gewitterfront verschwunden ist. Interessant ist, daß keine Kälte an Beinen oder sonstwo sich störend bemerkbar macht, es ist einfach der ganze Körper, der signalisiert, daß es jetzt auch gut ist; die letzten Meter zur Treppe gehe ich im Wasser, denn oberste Maxime ist für mich, daß man sich beim Herbstbaden wohl fühlen sollte!
Die Eieruhr ist bei 25 Minuten angelangt - ich habe also von dort bis zum Turm 35 Minuten gebraucht, hin- und zurück. Mit dem Bad 5 Minuten vor dem Schwimmen war ich also insgesamt 40 Minuten drin, davon etrwa 1 Minute nur bis zur Badehose.



13. Mai - Tag des Anbadens in Travemünde:
Herrlichstes Sonnenwetter, blauer Himmel, ganz leichter Dunst in der Luft. Luftemperatur nicht übermäßig warm, dazu von der See etwas Wind Stärke 3 bis 4.
Zum Baden ideale Bedingungen.
Ich nehme meine Kamera mit, eine JVC Quad Proof EverioR, GZ RX6 15BE (man muß ab und an nach dem Objektiv schauen, daß da keine Wassertropfen hängen bleiben, sonst einfach mal per Hand eine kleine Dusche Richtung Objektiv verabreichen).
Das Baden ist toll, ist aber sonst niemand da - so hat das Video eben "Längen", da passiert nicht viel.
Badezeit am 13. Mai also, wie im Timecode des Videos zu sehen, gute 33 Minuten.

https://www.youtube.com/watch?v=Tr9VShFzvSI



Bei 7:10 sage ich noch ein paar Worte zur Lage am Strand bzw. im Wasser an diesem herrlichen Bade-Sonntag, auch zum Thema "starke Konstitution" und Herbstbaden. Denn das Herbstbaden ist für die, die ein Problem mit Übergewicht haben, der Königsweg, um zu einer ganz normalen, dazu noch sehr gesunden und a b g e h ä r t e t e n Konstitution zu kommen.
Ein Sprichwort sagt: "Wer keine Zeit zum Gehen hat, muß nachher sehr viel mehr Zeit zum Liegen haben."
Ich sage: "Wer das Herbstbaden macht, schlägt der ganzen Medizinalindustrie ein Schnippchen."
Herbstbaden macht einfach fit, vergnügt und munter.

Gestern war der Strand vielleicht nicht gerade voll, aber doch schon ganz gut besucht, man kann das ja im Video beurteilen. Immerhin war Sonntag, und es war ein Sonnentag.
Die Leute machen aber nicht einmal den leisesten V e r s u c h, sich an das Wasser zu gewöhnen. Man möchte meinen, daß sie keine Eltern haben, die ihnen erklärt haben, daß man sich, was das Wasser anbetrifft, Schritt für Schritt abhärten kann, so daß man sich auch an tiefere Temperaturen gewöhnt.

Dazu muß man nicht unbedingt das System des Herbstbadens machen. Ich kann mich z. B. an einen rel. frischen Urlaub in Dänemark erinnern, bei dem die Sonne mit ihrem Erscheinen durchaus geizte.
Aber: morgens um 10.00 Uhr wurde g e b a d e d e t! Wer nicht mitkam, mußte für alle das Frühstück vorbereiten.
Mit den beiden Jungs, die mitkamen, haben wir dann fast immer einen Wettlauf gemacht, wer als erstes im Wasser ist:
Eine Linie in den Sand gezogen, und auf "Los" geht's los.
An einem Morgen war wieder so ein frischer Morgen, keine Sonne, dafür gut Wind.
Ein einsamer Fußgänger am Strand sah uns mit Bademänteln an den rel. einsamen Strand kommen - er blieb stehen.
Er sagte, eingehüllt in Wolljacke und gelber Öljacke: "Das will ich sehen."
Viel sah er nicht, wir flitzten an ihm vorbei und waren ruck-zuck alle im Wasser, in den Wellen.
Wir hatten an dem Tag auch einmal ein Thermometer mitgenommen - da wir keines im Haus hatten, haben wir das aus dem Tiefkühlschrank genommen. Das kletterte an dem Morgen mit Müh und Not auf 14° C.

Als ich aus dem Urlaub wieder ins Büro kam, fragte mich
die Sekretärin: "Na, wie war der Urlaub, hatten Sie dort oben schönes Wetter?"
Ich: "Ja, wir hatten 30° Grad"
Sie: "WAS? Hier bei uns war's die ganze Zeit kühl und regnerisch."
Ich: "Nun - 14 Grad im Wasser und 16 Grad Lufttemperatur - macht zusammen 30." :-))

Hier also bei 7:10 ein kleiner Vortrag zum Thema Konsitution und Herbstbaden,
auch zum Thema des gemeinsamen Herbstbadens in Gruppen an sonnigen Tagen im Mai in den Ostsee-Kurorten:
https://youtu.be/Tr9VShFzvSI?t=430





Baden in der Ostsee Mai - September 2018:
Einige Male Bad in der Ostsee, die sich diesen Sommer, bei ungewöhnlichen vielen Tagen mit knalliger Sonne bis auf 22°C aufheitzte.
Diese Bäder muß ich ja nicht extra kommentieren, in der Zeit badet jeder...


Bäder in der Ostsee ab 3. Oktober 2018:
Nach etwa 3wöchiger Pause wieder mal ein Bad in der Ostsee, die sich auf "amtliche" 14° C. abgekühlt hatte, mit an der Oberfläche eher gegen 15° C.
Wegen der längeren Pause war ich mir nicht ganz sicher, wie weit ich schwimmen würde, aber es ging doch sehr gut, von etwa 50 Meter vor DLRG-Turm Mitte bis Turm Ende Kaiserallee und natürlich zurück.
Das Wetter, das Wasser: ein Traum.
Auf der Promenade: Besucher dicht an dicht, Travemünde am Nachmittag fast überlaufen.
Im Wasser: n i e m a n d, außer mir.

Das Beste an der Sache:
I c h hatte noch mit einer abklingenden Erkältung zu tun, die auf die Bronchien geschlagen war, mit abklingendem Husten.
Ich bin 62 Jahre, und gehe in dem "Zustand", also ganz sicher nicht 100% gesund, ins Wasser, schwimme dort gute 20 Minuten.
Und andere, junge Männer, fit, nicht krank, kerngesund?
Diese Schlaffheit, dieses am Leben vorbeigehen, n i c h t s mehr machen, außer mit dem I-phone rumkaspern, ist einfach nur bemitleidenswert.
Das Wasser hat 15° C., und ich werde von den Leuten angestaung, als ob da im Wasser Eiswürfel schwimmen würden.
Die Ostsee hat im Sommer, zu meiner Schulzeit, auch kaum mehr als 15° C. im Hochsommer gehabt, und die Leute sind dennoch in Scharen reingegangen.


5. Oktober:
Wasser wieder traumhaft, ich m u ß einfach rein, trotz des leichten Hustens.


7. Oktober:
Ich merke, daß die abklingende Bronchitis sich durch das Baden - jeweils Strecke zwischen den beiden Türmen - sich eher bessert. Ich bade heute ausdrücklich nicht trotz, sondern w e g e n der Rest-Bronchitis.
Ich kann das machen, da der Körper trainiert ist; andere sind da bitte doch vorsichtig, bitte nicht übertreiben, ja?


9. Oktober:
Nach kühlen Nächten Ostsee bei amtlichen 13° C., also vielleicht noch 14. C - auch gut!
Ich war dort schon bei 9° C. für 16 Minuten drin, also, was soll sein.
Ich bin jetzt wieder "drin", mein Körper hat sich an das Wasser gut gewöhnt.
Als ich reingehe, ist es etwa 18.30 Uhr: Ostsee spiegelglatt, ein schöner Abendhimmel mit wunderbarem Panorama.
Ich schwimme nur deshalb nur bis zum Betonsteg, da meine Frau mit einem Essen auf mich wartet.
Als ich wieder kurz vor dem Rausgehen bin: Wasser fühlt sich körperwarm an!
Einfach toll, noch etwas im seichten Wasser zu träumen, vor dem Rausgehen.
Als ich am Strand bin, kann ich gerade noch mein Handtuch finden, nur der Abendhimmel ist noch gut zu sehen.

Naturschlaf: Das Schwimmen macht sich jetzt auch beim Schlaf positiv bemerkbar:
(erst) gegen 21.40 Uhr ins Bett, dann gegen 2:40 Uhr ausgeschlafen aufgestanden.


10. Oktober:
Nachmittags gegen 16.00 Uhr wieder eine Möglichkeit, zum Schwimmen. Wieder meine Standard-Strecke, dieses Mal die ganze Strecke, bis zum Turm.
Man merkt: Der Körper wird gefordert, zumal auf dem Hinweg durch kleine Wellen etwas anspruchsvoller. Der Rückweg dann entspannter, bei sehr schönem Oktoberlicht am sich milchig bewölkenden Himmel.
Nach etwas 4/5 der Strecke in seichtem Wasser urplötzlich ein heftiger Krampf im Unterschenkel - wie gut, daß ich schon im flachen Wasser bin, und wie gut, daß ich immer nur dort schwimme, wo man auch S t e h e n kann. An solchen Situationen erkennt man erst, wie wichtig das ist, denn ich bin schließlich, wie immer, a l l e i n unterwegs. Mit dem Stehen auf dem Sand ist der Krampf schnell wieder weg, es kann weitergehen . . .
Das Herausschwimmen in klarem Wasser über den sandigen Grund, bei 60 cm Wassertiefe, einfach nur genial, Entspannung pur, ganz e i n s mit der Ostsee.
Nach dem durchaus fordernden Schwimmen kann man sich jetzt völlig lockern, der Körper wird von den Wellen, in den lang ausholenden Schwimmbewegungen, sanft beschleunigt und wieder gebremst.
Man schwimmt nicht mehr in der See, sondern See und Körper werden eine Einheit, man erlebt sich als Teil der Natur, und dieses Erleben ist, mit dem durch und durch belebtem Organismus, viel intensiver, als man das in den Sommermonaten spürt.
Es ist auch meist irgendwie immer etwas Lustiges dabei: heute, kurz vor dem Betonsteg, kommt mir aus Richtung Brodten ein Sportler auf einem Surfbrett entgegen.
Er steht aufrecht auf seinem weißen Brett, mit einem langen Paddel, mit einem Neopren-Anzug, inkl. Mütze.
Er kommt direkt auf mich zugepaddelt, er will offensichtlich den seltenen "Fisch" mal aus der Nähe begutachten, ob ich etwas an habe, etc.
Ich, als wir uns begegnen: "Ganz schön Betrieb hier heute!" (natürlich ist außer uns n i e m a n d weit und breit zu sehen, so weit das Auge reicht)
Er: "Außer Ihnen habe ich hier noch keinen gesehen."

In der naheliegenden Wohnung dann den F e h l e r gemacht, mithilfe der Dusche rasch wieder den Körper aufzuwärmen. Das sollte man eher nicht machen - wenn es irgend geht, sollte der Körper aus eigenem Antrieb wieder schön warm werden, das regt die Durchblutung doch ganz anders an. Mit dem Duschen nimmt man dem Körper auch "etwas" (d.h. bis hin zu völlig!) den "Reiz", sich an das Geschehen anzupassen,
sprich: der Trainingseffekt wird reduziert.
Ich schreibe das jetzt gegen 2:28 Uhr am 11. 10., mit spürbar warmen Händen - ohne Aufwärmen durch Duschen wären sie n o c h wärmer!

Warum das alles, warum geht jemand am 10. Oktober in der Ostsee Schwimmen?
Nun, ich würde sagen: Aus dem gleichen Grunde, warum die anderen Leute im Juli und August Baden gehen, weil es im Wasser einfach schön ist, dem Körper guttut, man seine Freude am Bad hat.
Im Oktober ist ein Bad zudem biologisch
w e r t v o l l e r, fordernder: Man merkt, daß das Herz zu tun bekommt, mehr als sonst, also auch hier setzt ein gewisses Training, auch eine Reinigung für den ganzen Organismus ein.
Dann: Die Natur ist eine andere, sie wird viel intensiver erlebt: einmal durch den Reiz, und dann wohl auch dadurch, daß da niemand anderes im Wasser seine Allotria treibt.
Nicht zu verachten: Ende August waren in dieser Saison, vor allem Anfang September, jede Menge Feuerquallen in der Ostsee, so daß an einem Tag allein in Travemünde mehr als 500 Kurgäste über Reizungen klagten; mich hatte es auch zwei Mal erwischt, zuletzt, schwächer, gegen Mitte September.
Das hat mir das Baden zu der Zeit völlig verleidet, das mag man dann nicht mehr.
Am 3. Oktober auch noch schwache Reizungen durch Berührung von Resten von (unsichtbaren) Tentakeln.
Ab 7. Oktober war da nichts mehr, das Wasser frei, das Thema Quallen war dann ja wohl durch für 2018.
Auch das: v i e l wert!

Naturschlaf: Gegen 22.10 Uhr zu Bett. Aufstehen gegen 1:30; anfänglich natürlich Müdigkeit, wegen dem späten Zu-Bett-Gehen, die aber jetzt - 2.04 Uhr - weg ist.


13. Oktober: Wieder in die Ostsee:
Ein unglaublicher Tag: Blauer Himmel, ein warmer Herbsttag, mit sommerlichen Temperaturen von mittags 26° C.
Der Strand ist für die fortgeschrittene Jahreszeit gut besucht, aber längst nicht voll.
Im Wasser ist n i e m a n d!
Wassertemperatur amtlich immer noch bei 13° C.
Ich freue mich sehr auf das Baden bzw. Schwimmen - die Marke DLRG-Turm Richtung Brodtner Ufer ist von Beginn an gesetzt.
Das Hineingehen etwas leichter als noch am 10. Oktober.
Wasser: wie ein Kristall
Etwas kleinwelliger Wellengang von schräg hinten.
Herbstbaden at it's best . . .
Auf der Höhe des Betonsteges fällt mir auf, daß ich hier sonst ein Prickeln im ganzen Körper spürte - heute nicht.
An dem DLRG-Turm schwimme ich dann wie von selbst einfach vorbei - schaffe ich das bis zum nächsten Badesteg, ich meine: schaffe ich das ohne "Krampf", geht das glatt durch?
Ich schwimme also bis zum Steg, ganz bewußt in ziemlich flachem Wasser, um bei einem Krampf sofort mit dem Fuß auftreten zu können.
Am Steg geht es zurück - die Wellen kommen jetzt von vorne, sie machen Probleme.
Ich schwimme also ab und an auf dem Rücken, auch der Kopf wird gut bespült.
Auf Höhe des Betonsteges wird es kurz etwas mühsam, es strengt etwas an, aber einzig und allein wegen der Wellen.
Kälte? Nein - es werden noch nicht einmal die Beine/Unterschenkel kühler, man schwimmt genau so wie im Sommer.
Das Wasser hat auch niemals 13° C - das sind 14° oder 15° C!
Kurz vor dem Badesteg "Lisa Dräger", dessen Planken bereits abgebaut sind und der wohl demnächst ganz zurückgebaut werden soll, geht der Schwimmstil über in lange, gleichmäßig Züge, mit Eintauchen des Kopfes - so schwimmt es sich bei den kleinen Wellen von vorne wirklich am leichtesten.
Nach diesem Badesteg lasse ich mich für einen Moment in herrlichstem Sonnenschein in der See einfach treiben, Hände unter dem Kopf veschränkt, wie auf einer Blumenwese liegend . . .
Dann geht es in langen, entspannten Zügen Richtung Ufer.
Kalt ist mir nicht, ich könnte noch sonstwo hinschwimmen . ..


Am Nachmittag fällt mir vom Appartment aus ein Herr auf, der sich am LD-Badesteg ins Wasser traut.
Der Herr hat eine sehr starke Konstitution, mag so gegen 110 bis 120 kg auf die Waage bringen.
Er taucht zwei Mal kurz in die See ein, dann geht er langsam wieder aus dem Wasser.
Er war wohl insgesamt ca. 4 Minuten in der Ostsee, davon 2 x 10 Sekunden ganz im Wasser.
Hallo?
Was für ein - pardon - I d i o t ! Er i s t in einem Wasser, das s c h ö n e r nicht sein könnte, es dürfte gar nicht wärmer sein für ihn, das Wasser ist p e r f e k t für ihn, auch um mal ein paar seiner Pfunde loszuwerden.
Was macht der "Kerl" (ist er ja leider offensichtlich nicht)?
Auch nicht der Versuch, mal sich ein b i ß c h e n etwas zu trauen, wie ein ängliches, verschüchtertes Mädchen macht er sich von dannen.

Eine halbe Stunde später: ein ca. 16 Jahre altes Mädchen geht dort im Badeanzug ins Wasser, schwimmt, ist mal mindestens für etliche Minuten im Wasser, schwimmt u. a. einmal um den Steg herum. Und für einen starken, beleibten Mann soll das nicht gehen?
Wir haben Sonnabend, wir haben einen Strand, wir haben blauen Himmel, nicht eine Woke zu sehen, Temperatur zwischen 24° und 26° C., Wasser ziemlich sicher um die 15° C. Und von 13.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr waren in dem Abschnitt inkl. mir d r e i Leute im Wasser, einer davon nur für Sekunden drin?


15. Oktober:
Habe nachmittags die Kinder. Gegen 17.00 Uhr steht die Sonne schon sehr tief, endlich wollen beide Kinder an den Strand. Als ich dort ein einsames Ehepaar mit Kindern finde, deren Kinder vor am Wasser spielen, wage ich, mich auch auszuziehen.
Natürlich kann ich nirgendwo "hinschwimmen", aber ein paar Meter vom Ufer weg geht schon.
Die Ostsee ist ruhig wie ein Binnensee.
Die Anzeigetafel bei der DLRG, die natürlich selbst nicht mehr da sind, zeigt an:
Luft 21° C.
Wasser 13° C.
Ich kann vielleicht 10 Minuten auf Höhe der Kinder drin bleiben, zumal alle vier Kinder unter Aufsicht der beiden Eltern - die Mutter steht daneben - gemeinsam am Wasser spielen.
Als ich rauskomme, möchte meine Tochter unbedingt mal probieren.
Als ich sie über die Steine ins Wasser trage, sie zuerst nur mit den Füßen, dann, ein paar Meter weiter bis zu den Unterschenkeln ins Wasser stelle, meinte sie: "Das ist w a r m !".


18. Oktober:
Nachmittags bei 21° C Luft und 13° C. Wasser bei fast spiegelglatter Ostsee von meiner üblichen Stelle (die beiden Villen mit meritan anmutenden Nadelbäumen davor) Richtung Brodtner Ufer unterwegs.
Am DLRG-Turm vorbei, ohne das bewußt zu entscheiden - fiel mir erst nach etlichen Metern auf, daß ich schon weiter war.
Dann bis zum mittleren hölzernen Badesteg, der etwa 100 Meter weiter kommt.
Wieder zurück, zum Teil herrlich entspannt auf dem Rücken etwas im Wasser gestrampelt.
Ich merkte, daß ich bei normaler Schwimmweise jetzt drohte, etwas auszukühlen.
Es setzte eine ziemlich kräfte Atmung ein, mit k r ä f t i g e m Luftholen, und k r ä f t i g e m Ausatmen, so, wie ich das vom Schwimmen im Hochsommer her nicht kenne.
Das stärkt natürlich die Lungen.
Auf Höhe des Betonsteges noch immer sehr angenehmens Schwimmen, die Schwimmzüge werden ruihiger, etwas länger.
Von dort an, nach dem Passieren des Betonsteges, macht das Schwimmen am meisten Spaß.
Ich genieße das langsame Ankommen, in dem sich noch ganz leicht "erwärmenden Wasser - das ist dort ja über etliche Meter nur 50 cm tief.
Wolkenloser, leicht milchiger Himmel.
In der Wohnung: Körper hat innere Aktivität, aber ich Dusche nicht, die Temperatur erhoht sich von alleine.
Essen: Ruccola-Salat mit Öl und Schafskäse, dazu in den Salat Bratkartoffeln aus einer Packung. Schmeckt.
In Lübeck gegen 19.30 Uhr ins Bett - jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, nach Tee aufsetzen etc. zeigt die Uhr 23.10 Uhr; Aufstehen war gegen 22:45 Uhr.
Noch ca. 5 Tage bis Vollmond - diese Tage vor Vollmond gilt es gut auszunutzen! (Vgl. L. Kolisko: Pflanzen und Mond, 1933).


30. Oktober:
Nach fast zwei Wochen Pause - ich war seit dem 18. Oktober nicht mehr im Wasser! - zog es mich wieder an die Ostsee. Ich hatte Vormittags dazu eine gute Gelegenheit, der Tag war warm, und ein großes Wolkenloch im Anmarsch.
In Travemünde fand ich eine eigenartige Situation vor:
Das Wasser stand bis zur Oberkante der beiden Holz-Badestege. Ein erster kurzer Gang an den Strand ergab, daß der unter der Promenade verlaufende Weg völlig mit Steinen bedeckt war, von einer auflaufenden Sturmflut in der Nacht zuvor. Zum Teil waren kindskopfgroße (!) Steine hochgeschleudert worden, am Beginn des Weges, wo es am Strandmuschel-Cafe leicht abwärts geht.
Die Ostsee machte so einen etwas "wilden" Eindruck, aber es war nichts mehr wild, nur das Wasser stand ungewöhnlich hoch. Das alles spielt ja für das Baden keine Rolle - Wasser ist Wasser, und Strömungen, wie an der Nordsee, gibt es hier nicht.
Ich spüre: Wegen der rel. längeren Pause habe ich "Manchetten", da jetzt reinzugehen. Nur - wenn man diesem Eindrck nachgeht, n i c h t badet, kann man ja das Herbstbaden für diese Saison vergessen und dann im nächsten Jahr, bestenfalls Ende Mai, wieder von vorne anfangen. Da darf man also nicht lange überlegen, oder andersherum: wenn sich so ein Gefühl einstellt, dann ist es höchste Zeit, mal wieder ein Bad zu nehmen, auch wenn das Wasser ganz sicher 2, 3° C kühler, frischer (ich sage bewußt nicht "kälter") ist als beim letzten Mal.
Das Hineingehen bei amtl. gemessenen 12° C. ging überraschend leicht - ich konnte einfach geradeaus ins Wasser gehen, und war "drin".
Ich schwamm dann Richtung Brodtner Ufer, aber nur bis zum LD-Badesteg. Ich wollte nicht am Stegkopf vorbei, da dort das Wasser ja keine Standtiefe mehr hatte. Also wieder zurück, zum großen DLRG-Badesteg. Es war leichte, lang laufende Dünung - in den seichten, leicht massigen Wellen bekam ich das Gefühl, sich wie ein Delphin im Wasser zu "aalen" - in der gegen 10.00 Uhr aufsteigenden Sonne, in der noch morgendlichen Stimmung war es einfach zu schön, auch das gelegentliche Treibenlassen auf dem Rücken mit Blick in die strahlende Sonne.
Nach 20 Minuten ging ich raus, bevor sich evtl. ein Gefühl von Kälte einstellen würde.
In der Wohnung habe ich dann tüchtig geklappert, auch noch bei der Rückfahrt, also die nächsten 30 Minuten.
Ich habe es aber richtig gemacht: kein (warmes) Duschen nach dem Bad, so daß der Körper von allein seine Kerntemperatur wieder "hochfahren" mußte.
Als ich mich Nachmittags für ein kurzes Nickerchen ins Bett legte, spürte ich beim Aufwachen, wie der ganze Körper richtig warm war, an der Grenze zum Fieberglühen. S o soll das sein, d a s gibt einen Reiz für den Körper, noch etwas Fett in das braune Baby-Fett umzuwandeln. Das kann ich für das Herbstbaden gut gebrauchen!


31. Oktober:
Reformationstag! Im Wetterradar sehe ich für 12.00 - 17.00 Uhr blauen Himmel über Travemünde - der Tag ist herbstlich warm, ein Tag eines "Goldenen Oktobers", mit dem von mir so geliebten typischen Oktoberlicht.
Klar, es geht in die Ostsee.
Dieses Mal nehme ich eine Kamera mit, da ich schon länger keinen Clip mehr gemacht habe. Mich interressieren die Bilder, Ostsee im Herbst, mit tiefstehender Sonne.
Ich nehme mir die UWasserkamera JVC Quad ProofGZ-RX6 15BE mit auf einem L-Stativ mit P-Kopf mit - es ist hilfreich, für solche Art von Aufnamen ein gutes, mittelschweres Stativ zur Hand zu haben, das man auch im Wasser leicht bedienen/ verstellen kann, und nicht vom ersten Wellchen umgewworfen wird.
Reingehen über eine weite Strecke von Steinen, die längste Strecke liegen die Steine wegen extremen Niedrigwasser (!) an der Luft. Ich sehe vom Strand aus eine kleine Sandlinse, etwa 60 Meter vom Ufer entfernt - perfekt, um dort, in seichtem Wasser, seeseitig, mein Stativ aufzustellen. Die so entstandene Aufnahme sieht man hier - der erste Link bringt den Anfang, der zweite Link dann den zweiten Teil, als ich nach einem kleinen Ausflug wieder beim Stativ ankomme. Gesamte Zeit im Wasser 18 Minuten:

https://youtu.be/NGg4VBVacr4
https://youtu.be/NGg4VBVacr4?t=1152

Ich schwimme bis zum Betonsteg - völlig ausreichend. Ich war zum Strand von der Wohnung aus nur mit Badehose und Handtuch an den Strand gelaufen, dabei hatte ich mir kalte Füße geholt - das ist nicht so optimal. Ich sollte bald wieder mit ganz leichten Badelatschen zum Strand gehen, die Füße sollten w a r m bleiben!
Jetzt im Wasser spüre ich die Füße nicht mehr, keinerlei Kältegefühl.
Kein Wellengang, die Ostsee ist fast spiegelblank.
Auf dem Rückweg ein paar kleiine Mini-Wellchen, die einem ins Gesicht schlagen, jedenfalls die Tröpfchen, aber dennoch sehr schön zu schwimmen.
Ich stelle das Stativ noch einmal um, kurze Impression, Baden in der Sonne - einfach nur herrlich.
Natürlich ist niemand im Wasser. Die Besucher flanieren in dicken Mänteln und Jacken auf der Promenade, fast jeder hat eine Mütze auf. Stoyan, der dort auf mich wartet, berichtet mir später, daß das "Spektakel" (da badet jemand!) ausreichend kommentiert und photographiert wird. Ich habe ja nichts dagegen, ist doch die beste Reklame für die neue Sportart.
Es ist aber auch ein Stück weit ernüchternd, daß sich kaum einer mehr etwas zutraut.
Noch einmal zu den Umständen: Wegen des extremen Niedrigwassers bin ich, da ich etwa in Höhe der Stegköpfe schwimme, heute im Flachwasser unterwegs, Wassertiefe kaum 60 cm!
Auch wenn die Sonne kaum richtig "hoch" kam, das Wasser könnte sich in dem flachen Bereich doch bis 13° C aufgeheizt haben. Das erklärt auch, daß ich am Ende der Badezeit heute das Gefühl habe, noch gut länger drin bleiben zu können - aber, am Strand wartet jemand auf mich.

Das Wasser ist jetzt bei ca. 12° C (so die DLRG-Anzeige, Luft 10° C) oder 13° C (!) - das, was ich hier mache, also gut 20 Minuten drin bleiben, und das alles ohne jedes Frieren, noch nicht einmal das G e f ü h l von Kälte, das kann ein Untrainierter natürlich nicht haben, wird auch schwerlich mithalten können.
Aber 3 bis 5 Minuten, als Einstieg - das wäre doch bei 12° - 13° C noch möglich, sozusagen als "Mutprobe". Wenn man d a s einmal geschafft hätte, könnte man 2 Tage später erneut in die See gehen, usw., und nach 14 Tagen wäre man dann bei 5 bis 10 Minuten, und das würde dannn keiine Mutprobe mehr sein, das liefe dann ganz entspannt.
Für einen stetigen Einstieg in das System des Herbstbadens sollte man allerdings, wie ich es gemacht habe, spätestens Ende August damit anfangen.
Noch einmal: Herbstbaden hat nichts mit Überwindung zu tun, oder besonderer Anspannung. Man sollte sich immer w o h l dabei fühlen, dann macht man alles richtig.



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